Die hier vorgestellten Produkte sind fiktiv und dienen der satirischen Reflexion reaktionärer Männlichkeitsbilder. Ziel des fiktiven Shops ist es, traditionelle, oft destruktive Vorstellungen von Männlichkeit zu hinterfragen und aufzubrechen. Jedes Werkzeug in diesem Shop soll (Cis-)Männer dazu ermutigen, ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren, die Ursachen ihrer sozialen Prägung zu erkennen und sich aktiv mit den Einflüssen männlicher Sozialisierung auseinanderzusetzen. Die Idee: Männlichkeitsnormen bewusst hinterfragen und Verantwortung übernehmen – wir haben genug von passivem Zuschauen, Desinteresse an Geschlechtergerechtigkeit und Pseudosolidarität von Cis-Männern.
Reaktionäre Geschlechterrollen sind nicht in unserer Biologie verankert, sondern das Ergebnis vielfältiger Einflüsse, die sich über Jahrhunderte hinweg gewandelt und verfestigt haben. Besonders in den 50er- und 60er-Jahren hat sich das Bild vom „Mann als Heimwerker“ stark etabliert und wurde durch gezielte Werbung tief in den Köpfen verankert. Bei diesem Projekt spielen wir bewusst mit dem Klischee, um gerade jene Männer anzusprechen, die traditionelle und reaktionäre Männlichkeitsbilder romantisieren und leben. Warum dieses Projekt? Die Orientierungslosigkeit vieler Männer in Zeiten sich verändernder gesellschaftlicher Rollenbilder hat zu einer gefährlichen Dynamik geführt. Reaktionäre Kräfte nutzen diese Unsicherheit gezielt aus, um entweder rechte Ideologien zu verbreiten oder finanziellen Profit aus der Verunsicherung von Männern zu schlagen. Diese Entwicklung wird durch einen globalen politischen Backlash verstärkt, der in Persönlichkeiten wie einem verurteilten Straftäter als US-Präsident und dem Erstarken rechter Parteien in Europa Ausdruck findet. In diesem Kontext dürfen progressive und feministische Perspektiven nicht verstummen, wenn es um die Frage geht, wie Männlichkeit heute gedacht und gelebt werden kann. Es ist dringender denn je, feministische Kritik und männliche Verantwortung zusammenzubringen, um einen Gegenentwurf zu den einseitigen und gefährlichen Narrativen reaktionärer Kräfte zu schaffen. Männer müssen verstehen, dass Geschlechtergerechtigkeit keine bloße Bitte oder ein Wunsch ist, sondern eine notwendige Voraussetzung für eine gerechtere und freiere Gesellschaft – eine, von der letztlich alle profitieren, auch Männer selbst.
Veraltete Vorstellungen von Männlichkeit, die auf Dominanz, Macht und Unterdrückung basieren, müssen überwunden werden. Die Debatte über Männlichkeit darf sich nicht darauf beschränken, Männern beizubringen, wie sie bei Frauen erfolgreicher sein können. Vielmehr muss sie sich grundlegend mit der Frage befassen, wie männliches Verhalten zum Schaden von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen beiträgt. Es braucht eine kritische Reflexion darüber, wie Männer sich frei ausleben können, ohne dabei Machtpositionen zu beanspruchen, die andere unterdrücken. Diese Transformation ist nicht nur eine Herausforderung für die Männer selbst, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Mut, Offenheit und Solidarität erfordert. Der Weg zu einer gerechteren und inklusiveren Welt führt über die Bereitschaft, alte Muster zu hinterfragen und eine neue, gleichberechtigte Perspektive auf Männlichkeit zu entwickeln.